… in der westlichen Wallensteinstraße
zwischen Wallensteinplatz und Friedensbrücke ähnlich wie in der Linzer Südlichen Landstraße (Fertigstellung 4. Juni 2013)
(Foto: Stadt Linz)
zwischen Bismarck- und Blumauerstraße?
Die beiden Straßenabschnitte sind sich in vielen Punkten ähnlich:
Beide sind Gemeinde- bzw. in Wien „Hauptstraßen“ und Geschäftsstraßen,
sind 4-500 lang und 17-23m breit,
haben zwei Straßenbahngleise,
haben Längs- und Querverkehr,
Parkstreifen,
sollen Bänke bzw. Schanigärten bekommen bzw. behalten,
benötigen Ladezonen und
wurden bezüglich Neugestaltung einer BürgerInnenbeteiligung bzw. -befragung unterzogen.
Und das Ergebnis der BürgerInnen-Befragung bezüglich Neugestaltung der westlichen Wallensteinstraße kann ebenfalls als Votum für eine Begegnungszone interpretiert werden:
An erster Stelle votierten die über 900 BürgerInnen, die sich zwischen 3. und 10. April 2024 an der Befragung der Bezirksvorstehung Brigittenau beteiligt haben, für…
– „mehr Begrünungen und Schatten“ gefolgt von
– „breitere Gehsteige“,
– „mehr Sicherheit für Kinder“,
– „mehr Sitzgelegenheiten“ und
– „Radfahren muss sicherer werden“.
Wie sonst kann man diesem Befragungsergebnis besser gerecht werden als durch eine verkehrsberuhigte Begegnungszone mit max. 20km/h, die gegenüber jetzt – max. 50km/h – mehr Aufenthaltsqualität durch …
– mehr Sicherheit für Kinder, FußgängerInnen und RadfahrerInnen und
– mehr gestaltbaren Platz für Begrünungen, Sitzgelegenheiten, Geh- und Radwege bieten würde?
Auch die Bezirksvorsteherin Christine Dubravac-Widholm interpretiert laut Bezirkszeitung Brigittenau das Befragungsergebnis als „eindeutiges“ Votum der BrigittenauerInnen für (mehr) „Aufenthaltsqualität“.
Einwände gegen eine Begegnungszone in der Wallensteinstraße kommen jedoch nicht nur von dem Petitionsausschus des Wiener Gemeinderats bzw. der Bezirksvorstehung Brigittenau sondern auch von der Radlobby:
Eine kindertaugliche Mischverkehrslösung sowohl für den Rad- als auch Kfz-Verkehr mittels Begegnungszone wird dort wegen der aktuellen hochrangigen Bedeutung der Wallensteinstraße als Sammelstraße (7-9.000 Kfz/24h laut NWBhf-Plänen) für unrealistisch gehalten. Auch wird der hohe Bedarf einer Begegnungszone in der Wallensteinstraße im Vergleich zur Mariahilferstraße, wo möglicherweise vielmehr FußgängerInnen im Verhältnis zum Kfz-Aufkommen unterwegs waren, angezweifelt. Es stelle sich bei einer Begegnungszone in der Wallensteinstraße auch die Frage wie ein mögliches ungebremstes Durchfahren von Kfz auf den Straßenbahngleisen baulich verhindert werden kann. Schließlich wird eingewandt, dass noch zu viele Kfz die Straßenbahn(en) blockieren könnten.
Auf dem Hintergrund dieser Einwände wurde eine Anfrage der Radlobby u.a. nach dem Kfz-Aufkommen in der Linzer Südlichen Landstraße vor und nach der Einführung der Begegnungzone vom Abteilungsleiter der Linzer magistratischen Mobilitätsplanung Roman Minke wie folgt beantwortet:
„Durch die Verkehrsmaßnahmen (einer Begegnungszone) in der südlichen Landstraße konnte die Verkehrsmenge etwa um die Hälfte reduziert werden …
Es bleibt jedoch allgemein festzuhalten, dass die Maßnahmen weitestgehend wirkungslos bleiben, sofern kein Kontrolldruck durch ein Aufsichtsorgan vorhanden ist. Langfristig sehe ich daher in der kameragestützten Zufahrtskontrolle den größten Hebel zur Änderung des Mobilitätsverhaltens.“
Wir dürfen gespannt sein, ob bzw. wie Stadt Wien und Bezirk Brigittenau die Wünsche der Bevölkerung in Richtung Begegnungszone bzw. Aufenthaltsqualität in der westlichen Wallensteinstraße umsetzen.
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